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Warum Mamas Mama-Freundinnen brauchen .. und manchmal eine Pause nötig ist:

  • Autorenbild: Hebamme Carolin Ritzer
    Hebamme Carolin Ritzer
  • 4. März 2019
  • 2 Min. Lesezeit

Schwangerengruppen gibt es wie Sand am Meer: Ob als Erfahrungsaustausch angeboten, als Sportgruppe organisiert oder auch im Rahmen der Geburtsvorbereitung. Die Möglichkeit, andere Schwangere zu treffen, war noch nie so groß wie heute und wird auch stets als unablässlich angepriesen.. und die Frauen nehmen es auch gerne an. Meistens zumindest, weil dann gibt es Frauen wie mich. Mein Interesse an "Gleichgesinnten" war von Anfang an ziemlich gering. Ein paar Facebook-Mama-Gruppen hatte ich abonniert, aber eine Face-to-Face-Interaktion war nicht gerade das, was ich als Schwangere als reizvoll betrachtet habe. Was in der Schwangerschaft noch gut geklappt hat, hat sich nach der Geburt jedoch schnell geändert, denn mir wurde klar: Mamas brauchen Mamas.


Egal wie gut man als Hebamme ist, beim eigenen Kind stößt man genauso an seine Grenzen. Beruflich ist man Profi, aber als Mama ist man trotzdem Neuling. Und da kommen die anderen Mamss ins Spiel. Niemand gibt so gute Insider-Tipps wie sie. Niemand kann einen besser aufmuntern, wenn mal etwas schief läuft, als andere Mamas. Man fühlt sich auf so eine besondere Art und Weise verstanden, wie es nur Frauen vermitteln können, die selber diese gewissen Situationen durchgemacht haben. Man fühlt sich viel besser, wenn man weiß, dass man nicht als Einzige die Nacht zum Tag gemacht hat. Das Zähne bekommen wird leichter, wenn man nicht die Einzige ist, die gerade ihr Kind durch diese schwierige und schmerzhafte Zeit begleitet. Und mit niemand anderen lassen sich die schönen Momente so feiern wie mit anderen Mamas.. weil eines ist klar: Mamas schaffen es, schnell eine tiefe und innige Beziehung zueinander aufzubauen. Eben weil man gemeinsam durch eine aufregende, schöne, bereichernde, aber auch anstrengende Zeit geht. Meine Freundinnen, die schon Kinder haben, sind mir noch mehr ans Herz gewachsen, weil ich jeden Tag von ihren Erfahrungen profitiere. Denn wie heißt es so schön: Man muss das Rad nicht jeden Tag neu erfinden.

Ich bin Mitglied in einer Mama-Gruppe auf WhatsApp. Frauen, die ich noch nie gesehen habe, sind mir in der bisherigen (kurzen) Mama-Zeit sehr ans Herz gewachsen. Frauen, die sich alle untereinander nur über das soziale Netzwerk haben, zeigen einen intensiven Zusammenhalt und sind Freundinnen geworden. Da zeigt es sich für mich am meisten: Mamas brauchen Mamas, denn nur sie können wirklich nachempfinden, was gerade in deinem Leben passiert und warum manche Situationen so sind wie sie sind. Wer, der keine Kinder hat, versteht schon, warum man trotzdem aus vollem Hals lachen muss, wenn sich das Kind (mal wieder) bis zum Genick vollgemacht hat. Oder aber auch, warum es nichts Schöneres gibt, als mit dem eigenen kleinen Wunder auf der Couch zu liegen und an seinen Haaren zu riechen. Momente, die vielleicht auf manche belanglos wirken, aber für Mamas ein inniger Moment tiefster Liebe ist.


Aber es geht auch anders. Seitdem ich Mama bin, genieße ich auch jeden Kontakt mit Freunden, die noch keine Kinder haben. Manchmal braucht es nämlich auch das Gegenteil: Einfach mal kurz nicht Nur-Mama sein, sondern Frau und Freundin. Mal über was anderes reden als Windeln, Flaschen, Stillen, das Neuerlernte unserer Lieblinge oder Schlafrythmen in der Nacht. Genau das braucht es nämlich manchmal: eine Auszeit.

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